Gewalt und Gegengewalt, Gewalt und
Gegengewalt,
Gewalt ....
vom 22. Januar 2006
Der französische Präsident Jacques Chirac hat am 19.
Januar
2006 auf dem Atom-U-Boot-Stützpunkt Ile Longue in der Bretagne
Terrorstaaten
unverhohlen mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.
„Die Führer von Staaten, die gegen uns auf terroristische Mittel
zurückgreifen,
sowie alle, die in der einen oder anderen Weise den Einsatz von
Massenvernichtungswaffen
erwägen, müssten mit einer angepassten Antwort Frankreichs
rechnen“,
sagte Chirac. „Diese Antwort würde sich nicht auf den Einsatz
konventioneller
Waffen beschränken“.
Gegen welche Staaten sich diese französische Atomwaffenstrategie
richten
könnte, sagte er nicht. Die westlichen Staaten hegen die
Befürchtung,
die islamische Republik Iran könnte Atomwaffen bauen und damit
Israel
bedrohen.
Der SPD-Außenexperte Niels Annen sagte der Netzeitung zu Chiracs
Drohung:
„Unser Szenario bleibt die Abschaffung von Atomwaffen“.
Grünen-Parteichef Reinhard Bütikofer sagte: „Die Debatte um
die
notwendige Auseinandersetzung mit dem Iran werde durch diesen
Vorstoß
verschärft“.
Gemäßigtere Töne kamen von der Union. Der Vorsitzende
des
Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Polenz (CDU), sagte, es sei
eine
„Selbstverständlichkeit, dass sich Paris im Fall einer solchen
Bedrohung
alle Mittel vorbehält“.
Washingtons Botschafter der internationalen Atomenergie-Organisation
(IAEO)
in Wien, Shulte, wies eine „militärische Option“ im Atomstreit mit
dem
Iran zurück.
In Frankreich kritisierte „Sortir du Nucléaire“, eine
Dachorganisation
der Atomgegner, Chirac breche auf unverantwortliche Weise mit der
Abschreckungsdoktrin.
Statt atomar abzurüsten, fasse er die Anwendung der Bombe ins Auge.
Allen, die es auch als Selbstverständlichkeit erachten, dass Paris
mit
allen Mitteln einer Bedrohung entgegentritt und den Einsatz von
Atomwaffen
gegen Menschen billigend in Kauf nehmen, sollten sich die Ereignisse
von
1945 in Japan, wo zwei Atombomben den Menschen unglaubliches Leid
gebracht
haben, ins Gedächtnis rufen! Dort haben noch nachfolgende
Generationen
durch Mißbildungen, Krankheiten und durch die Nachwirkungen
dieser
Bombenabwürfe
gelitten und leiden noch heute daran!
So etwas darf es nie wieder auf unserem Planeten geben. Ich finde es
erschreckend,
dass Politiker bei uns in Europa den Einsatz von Atomwaffen
befürworten.
Dass jetzt schwächere Atomwaffen entwickelt werden sollen, die
einen
kleineren Aktionsradius haben, rechtfertigt, meiner Meinung nach, einen
Atomwaffeneinsatz
genauso wenig.
Bei uns wurde, wie in der Vergangenheit schon mehrfach geschehen, ein
unreales
Feindbild aufgebaut, um den Einsatz von solch verheerenden Waffen zu
rechtfertigen.
Die Mehrheit der Menschen und Völker, die bei uns als Feinde
dargestellt
werden, wollen, wie wir, auch nur in Frieden leben.
Umgekehrt werden auch auf der anderen Seite die Menschen durch
religiöse
Fanatiker gegen uns eingeschworen und auch dort ein Feindbild aufgebaut.
Wenn man jetzt mit dem Einsatz einer Atombombe droht, oder evtl. sogar
eine
Atombombe gegen den sogenannten Feind zum Einsatz bringt (z.B. im
Iran),
würde das eine explosionsartige Eskalation der Gewalt zur Folge
haben.
Den religiösen Fanatiker in der islamischen Welt würde man
damit
Tür und Tor öffnen und sie hätten leichtes Spiel, die
Menschen
auf einen einzigen Gedanken einzustimmen, nämlich RACHE.
Sogenannte Selbstmordattentate würden in Europa, in den USA und
anderswo
schlagartig zunehmen. Auch wenn diese Feinde noch keine Atomwaffen
haben
sollten, würden sie aber bestimmt sogenannte schmutzige Bomben
bauen,
bei denen herkömmliche Sprengsätze mit radioaktivem Material
kombiniert
werden. Sie würden auch noch fieberhafter daran arbeiten, eine
Atombombe
zu bauen und falls dies gelingen sollte, sofort gegen die westliche
Welt
zum Einsatz bringen.
Es muß unbedingt verhindert werden, dass islamische Fanatiker
Atomwaffen
in die Hände bekommen, aber das mit Hilfe von (Atom-)
Bombenanschlägen
zu bewerkstelligen ist der falsche Weg.
Der Irakkrieg hat auch eine Welle der (Gegen-) Gewalt ausgelöst.
Fast
täglich werden Selbstmordattentate verübt und es sterben
Menschen
oder werden schwer verletzt.
Dass dem Irak unterstellt wurde, er hätte
Massenvernichtungswaffen,
war nur ein Vorwand für die Amerikaner diesen Krieg zu
führen.
Es wurden, wie allgemein bekannt ist, keine Massenvernichtungswaffen
gefunden.
Auch das irakische Volk von diesem Tyrannen, Saddam Hussein, zu
befreien,
war nur ein Vorwand.
Der eigentliche Grund waren die reichen Ölvorkommen im Irak, damit
der
Ölnachschub für die USA gesichert ist.
In Afrika wurden mehrere Millionen Menschen regelrecht abgeschlachtet.
Dort
fand es Amerika nicht für nötig einzugreifen, ja schlimmer
noch,
diesen afrikanischen Staaten wurden noch Waffen geliefert. Dort gab es
für
die Amerikaner nichts (kein Öl) zu holen, also Pech für die
geschundene
Bevölkerung.
Jetzt bereiten die USA angeblich einen Angriff auf den Iran vor. Die
wichtigsten
Bündnispartner im Nahen Osten wurden in Geheimgesprächen auf
einen
möglichen Luftangriff gegen Ziele im Iran vorbereitet. Das
bestätigten
westliche Sicherheitskreise am 23. Dezember 2005 der Nachrichtenagentur
ddp.
Danach soll CIA-Chef Porter Goss am 12. Dezember 2005 in der
türkischen
Hauptstadt Ankara Regierungschef Recep Tayyip Erdogan darum gebeten
haben,
die nach derzeitigen Stand für 2006 geplanten Luftangriffe auf
iranische
Nuklear- und Militäranlagen vor allem mit dem rückhaltlosem
Austausch
geheimdienstlicher Informationen zu unterstützen.
Als unsere Bundeskanzlerin, Angela Merkel, Mitte Januar 2006 den
amerikanischen
Präsidenten George W. Bush besuchte, hat dieser auf die Frage
einer
„militärischen Option“ gegen den Iran nur ausweichend geantwortet.
Er
sagte: „Das Ergebnis unserer Bemühungen muss sein, dass der Iran
keine
Atomwaffen entwickeln kann“.
Es steht zu befürchten, dass der Luftangriff gegen den Iran
für
die Amerikaner schon so gut wie beschlossen ist und dadurch eine neue
Eskalation
der Gewalt droht.
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