Greenpeace und REACH

REACH Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals
(Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien)

Nach sechs Jahren inhaltlicher Arbeit wurde am 13.12.2006 die EU-Chemikalienverordnung (REACH) vom EU-Parlament beschlossen.

Durch REACH werden 30.000 im Handel erhältliche Stoffe in sogenannten Toxizitätstests (Giftigkeitstests) durch Tierversuche getestet. Diese Toxizitätstests an Tieren zählen zu den grausamsten Tierversuchen, die es gibt.

Lesen Sie bitte dazu auf der Seite von PETA eine Beschreibung dieser Tests:
http://special.peta.de/euchemicaltests/tests.html

Den größten Teil von dieser Seite finden Sie in dem unteren grauen Feld. Ich habe diesen Text hier mit aufgenommen, weil PETA nach einiger Zeit die Seiten wieder aus dem Netz nimmt.

Eine Standard-Toxizitäts-"Batterie" besteht aus den folgenden Studienarten:

Akute Toxizität
Akute Toxizitätstests werden durchgeführt, um das Potenzial einer Chemikalie zu beurteilen, Schaden oder den Tod zu verursachen, nachdem man dieser kurzfristig ausgesetzt war (allgemein innerhalb von 24 Stunden). Die am weitesten verbreitete akute Toxizitätsstudie - der LD-50-Test wird von allen Seiten als unwissenschaftlich, ungenau und extrem grausam beurteilt. Dieses Testprotokoll verlangt den Gebrauch eines Nagertiers und einer anderen Tierart, wobei der Test erst beendet wird, wenn die Hälfte Tiere stirbt. Die Menge der Testsubstanz, durch die die Hälfte der Tiere zu Tode kam, ergibt eine bestimmte Ziffer - die tödliche Dosis 50% (LD-50).

Die Tiere werden den Testchemikalien folgendermaßen ausgesetzt:

  • Oral: Die Chemikalien werden allgemein direkt in die Mägen der Tiere mittels eines Zwangsernährungsschlauches oder einer Spritze gepumpt. Die Chemikalien können jedoch auch durch die Zugabe zum Futter des Tieres aufgenommen werden. Akute orale Toxizitätstests verursachen bei den betroffenen Tieren extreme Schmerzen und Leiden. Sie erleiden Schüttelkrämpfe, starke Unterleibsschmerzen, Anfälle, Zittern, Durchfall, Blutungen der Augen, des Mauls oder der Genitalien, Lähmungen und schließlich den Tod.
  • Inhalation: Die Tiere werden gezwungen, chemische Dämpfe über einen festgelegten Zeitraum hinweg einzuatmen. Hierzu werden die Tiere entweder in eine Inhalationskammer gebracht, in die die Chemikalie gepumpt wird, oder sie werden festgehalten und ein Atemapparat wird über ihrem Maul befestigt. Erzwungene Inhalationsstudien bedeuten hohen Stress für die betroffenen Tiere, besonders für diejenigen, die über einen längeren Zeitraum hinweg festgehalten werden. Auswirkungen wie Nasenbluten, schweres Atmen, Schüttelkrämpfe, Koma und der Tod treten sehr häufig ein.
  • Haut: In dermalen Toxizitätsstudien wird Gruppen von Kaninchen, Meerschweinchen oder Ratten der Rücken rasiert und eine Testsubstanz aufgetragen, woraufhin die Tiere bis zu zwei Wochen lang kontrolliert werden, um den Grad der für den Tod der Tiere erforderlichen Hautpenetration festzustellen. 

Toxizität bei wiederholter Dosis
Bei Studien mit wiederholter Dosis werden die Tiere wiederholt niedrigeren Dosen von Chemikalien über Zeiträume von 14 bis 90 Tagen ausgesetzt. Der Zweck ist, die Auswirkungen zu beurteilen, die chronische, niedrig dosierte Chemikalienzugabe auf Organe wie Leber, Nieren, Lungen, Herz und das Nervensystem haben. Das Testprotokoll empfiehlt die Chemikalienzugabe mittels des oralen, dermalen und des Inhalationsweges. Derartige Tests bedeuten extremen Stress, da die Tiere wiederholt solch inhumanen Prozeduren wie der Zwangsfütterung unterzogen werden.

Toxizität bei der Fortpflanzung
Bei die Fortpflanzung betreffenden Toxizitätsstudien werden die Auswirkungen von Testsubstanzen auf die Fruchtbarkeit und die Fortpflanzungsorgane untersucht. Die Testprotokolle verlangen eine Studie mit wiederholter Dosis für entweder 28 oder 90 Tage, während der die Tiere auf Veränderungen im Sexualverhalten, bei der Sperma- und Eierproduktion, bei der Befruchtung, bei der Entwicklung im Uterus und nach der Geburt sowie bei der hormonalen Aktivität untersucht werden. Bei Abschluss der Studie werden die Genitalien und Fortpflanzungsorgane der Tiere häufig für weitere Studien entfernt.

Entwicklungstoxizität
Entwicklungstoxizitäts- oder Teratogenizitätstests werden durchgeführt, um das Potenzial einer chemischen Substanz zu beurteilen, inwiefern diese die sich in der Entwicklung befindende Nachkommen während kritischer Wachstums- und Entwicklungsphasen beeinflußt. Derartige Tests beinhalten allgemein eine entweder 28 oder 90 Tage durchgeführte Studie mit wiederholter Dosis bei trächtigen Nagetieren und können mit den oben beschriebenen die Fortpflanzung betreffenden Toxizitätstests kombiniert werde Häufige Auswirkungen dieser Art der Vergiftung können Abnormität in der Entwicklung und körperliche Deformität, mütterliche Toxizität, Fehlgeburt und der frühe Tod des Embryos sein.

Zusätzlich zu den oben beschriebenen Testmethoden - die das "Sicherheitsinformationsdaten"-(SIDS)- Protokoll umfassen - wird in anderen üblichen Tierstudien das Potenzial von Chemikalien beurteilt, die Augen (Okularirritation), und das Nervensystem (Neurotoxizität) zu schädigen, Krebs zu verursachen (Karzinogenizität) und das Hormonsystem (oder endokrine System) zu beeinflussen.

Bei praktisch allen Toxizitätsstudien ertragen die betroffenen Tiere extreme Schmerzen und Leiden. Und schließlich werden alle in den Toxizitätsstudien verwendeten Tiere entweder als Ergebnis des Experimentes sterben oder zu einem vorher bestimmten Zeitpunkt getötet, um eine Untersuchung der zu studierenden Auswirkungen nach dem Toid durchzuführen.

Wie die vorhergehenden Beispiele deutlich zeigen, bedeutet das geplante Chemikalientestprogramm der EU Leiden und Tod für jedes einzelne betroffene Tier. Eine besonders vernichtende Anklage erfährt das geplante EU-Programm dadurch, dass 20 Jahre und bis zu 10 Millionen Tierleben später die Regulierungsbehörden keinesfalls die Verbraucher oder die Umwelt besser werden schützen können, da solchen Toxizitätstests, die auf dem Gebrauch von Tieren basieren.

Nach Schätzungen von Experten könnten mit der geplanten neuen europäischen Chemikalienpolitik sage und schreibe 10 Millionen Tiere über einen Zeitraum von 20 Jahren durch Versuche gequält und getötet werden.
Der Deutsche Tierschutzbund e. V. geht sogar von 45 Millionen Tieren aus. Siehe hier.

Greenpeace hat sich über Jahre hinweg dafür eingesetzt, daß REACH möglichst "unverwässert" umgesetzt werden soll, wie ursprünglich geplant.
Daß heißt, daß auch die grausamsten und sinnlosesten Tierversuche "zum Wohle des Verbrauchers" durchgeführt werden sollen.
Greenpeace hat damit gegen die Tierschutzorganisationen und gegen den gesunden Menschenverstand gearbeitet.

Vielleicht haben Sie sich bei den unten angegebenen Aktionen von Greenpeace beteiligt, ohne zu wissen, daß Sie damit eine gigantische, sinnlose und verabscheuungswürdige Tierquälerei befürwortet und unterstützt haben.

http://www.greenpeace.de/themen/chemie/kampagnen/reach/

http://de.einkaufsnetz.org/europa?PHPSESSID=304e8d55dcf4a61e0139d6a016f81a25


Greenpeace hat im Greenpeace Magazin 3/05 „Chemie Total“ auf der Seite 54 in dem Beitrag „Chemische Mitgift“ REACH in den höchsten Tönen gelobt und sich dafür stark gemacht.
Diesen Artikel können Sie lesen, wenn Sie wollen. Gehen Sie dazu auf die Seite vom Greenpeace Magazin, dort klicken Sie auf „Archiv“. Auf der dann geöffneten Seite klicken Sie auf die gewünschte Ausgabe (GPM 3/05) und dann auf „Chemische Mitgift“ (linke Seite auf das Bild) oder Sie klicken ganz einfach und schnell hier.

Ich habe darauf hin im Mai 2005 an das Greenpeace Magazin einen Leserbrief geschrieben. Diese Korrespondenz finden Sie weiter unten.

Die Vergangenheit hat gezeigt, daß man Erkenntnisse aus Tierversuchen nicht auf den Menschen übertragen kann. Es besteht deshalb die Gefahr, daß Chemikalien und Stoffe, die durch die Ergebnisse von Tierversuchen als unbedenklich eingestuft werden, bei Menschen schwere Schäden verursachen können.

Lesen Sie bitte hier auf dieser Homepage:
Wirkungsweisen bei Mensch und/oder Tier - das ist hier die Frage!

Und auf den Seiten der „Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V.
(externer Link)

unter „Wir über uns“ ->
Grundsatzerklärung“  (externer Link)


unter Infos -> Allgemein ->
Warum Tierversuche nicht notwendig sind (externer Link)

unter Infos -> Allgemein (zweite Seite) ->
Was hat Vivisektion mit Hexenverfolgung zu tun?  (externer Link)


Die EU-Kommision zahlt für die Umsetztung von REACH ca. 2,3 Milliarden Euro. Wer die oben angegebenen Seiten von der
Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e. V.“ durchgelesen hat, dem ist klar, daß die beschlossene Chemikalienverordnung nicht nur eine sinnlose und teure Tierquälerei ist, sondern dazu auch noch gefährlich für den Menschen.

Die EU-Chemikalienverordnung (REACH) ist ein Verbrechen an Tier und Mensch!

Sie dient als Alibifunktion für die Firmen und Konzerne, die diese Chemikalien in den Handel bringen.
Wenn Menschen durch Chemikalien geschädigt werden, können diese Firmen die Verantwortung von sich weisen und sich auf die Tests berufen. Schadenersatzforderungen werden damit abgeblockt.

Viele Tierschutzorganisationen, wie z.B. der Deutsche Tierschutzbund e. V. und PETA, haben sich dafür eingesetzt, daß diese Stoffe in tierversuchsfreien Tests geprüft werden.
Zum Teil ist ihnen das gelungen, aber es werden trotzdem viele Millionen Tiere durch REACH bei den unglaublich grausamen Versuchen leiden und sterben.


Selbst wenn der Mensch aus Tierversuchen einen Nutzen ziehen würde (Tierversuche bringen keinen Nutzen, sondern Gefahren für den Menschen), wären diese aus ethisch-moralischen Gründen abzulehnen, weil dafür jedes Jahr weltweit viele Millionen Tiere regelrecht zu Tode gequält werden.

Es gibt tierversuchsfreie Test-Methoden. Leider sind aber viele (noch) nicht anerkannt, oder wenn sie anerkannt sind, werden sie nicht angenommen und umgesetzt.
Damit können aber genauere und verläßlichere Ergebnisse erzielt werden, weil dort vielfach mit menschlichen Zellkulturen (Hautzellen, Leberzellen ...) gearbeitet wird.
Das bringt eine geringere Gefahr für den Menschen und das millionenfache quälen von Tieren wird vermieden!

Mehr informationen dazu finden Sie auf der unten angegebenen Seite von PETA:
http://special.peta.de/euchemicaltests/alts.html

Und auf den Seiten der „Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V.
unter „Allgemein“ -> „Forschung ohne Tierleid“

Mir ist unverständlich, warum sich Greenpeace so vehement für diese gigantische Tierquälerei eingesetzt hat.
Wird Greenpeace jetzt auch schon von dubiosen Interessengruppen unterwandert?

Greenpeace hat beachtliche Erfolge im Umweltschutz erzielt.
Ich kann es aber nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, eine Organisation zu unterstützen, die sich für eine so gigantische Tierquälerei einsetzt.

Ich war viele Jahre Fördermitglied bei Greenpeace und hatte auch von Anfang an das Greenpeace-Magazin abonniert. Beides habe ich Ende 2006 gekündigt.

Greenpeace hat ein für alle mal mein Vertrauen verloren.
Ich werde Greenpeace deshalb keinen einzigen Cent mehr Spenden.

Korrespondenz:

Hier mein Kündigungsschreiben per E-Mail vom 29.11.2006:

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit kündige ich meine Fördermitgliedschaft bei Ihnen und widerrufe hiermit auch meine Abbuchungserlaubnis, die ich Ihnen erteilt habe, mit sofortiger Wirkung.

Meine Mitgliednummer: XXXXXXXXXX

Ich kündige, weil Sie sich schon seit langem für die EU-Chemikalienreform REACH einsetzen.
Wenn die derzeitigen Planungen zur Neugestaltung der EU-Chemikalienpolitik umgesetzt werden, so bedeutet das den grausamen Vergiftungstod von mindestens 45 Millionen Wirbeltieren in den nächsten 15 Jahren.

Greenpeace setzt sich dafür ein, daß Reach möglichst "unverwässert" verwirklicht wird. Das heißt, daß auch die extrem grausamen und sinnlosen Versuche wie geplant durchgeführt werden sollen.

http://www.greenpeace.de/themen/chemie/kampagnen/reach/

http://de.einkaufsnetz.org/europa?PHPSESSID=304e8d55dcf4a61e0139d6a016f81a25

Die Ergebnisse von Tierversuchen können absolut nicht auf den Menschen übertragen werden. Diese haben nur für die gleiche Spezies eine gewisse verwertbare Aussagekraft.
Es besteht durch REACH und andere Tierversuche die große Gefahr, daß heute als gefährlich eingestufte Substanzen morgen möglicherweise als "sicher" befunden werden.

Ich bin es leid, das hier noch einmal mit Argumenten, Hinweisen und Fakten zu begründen. Das habe ich schon im Mai 2005 getan, als Sie im Greenpeace Magazin 3 Mai – Juni 2005 auf der Seite 54 den Artikel „Chemische Mitgift“ veröffentlicht haben.
Ich möchte Sie hier nur noch einmal auf die Webseite der „Ärzte gegen Tierversuche“ hinweisen und die bei Greenpeace für Reach verantwortlichen Personen bitten, daß sie sich dort informieren. Ganz besonders die Seiten, auf die ich Sie schon im Mai 2005 hingewiesen habe.
Diesen Schriftverkehr finden Sie untenstehend.

Selbst wenn Reach einen Nutzen für den Menschen bringen sollte (es bringt keinen Nutzen, eher Gefahren), wäre es (und ist es auch) aus ethisch-moralischen Gründen nicht zu verantworten, daß 45 Millionen Wirbeltiere (Mäuse, Ratten, Katzen, Hunde, Kaninchen, Meerschweinchen,.....) dafür nicht nur getötet, sondern regelrecht zu Tode gequält werden.

Ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, eine Organisation zu unterstützen, die eine solche gigantische und sinnlose Tierquälerei unterstützt und vorantreibt!

Mein Abonnement beim Greenpeace Magazin werde ich aus dem gleichen Grund kündigen. Dieses Abo habe (hatte) ich schon, seit es dieses gibt.

Außerdem beziehe ich meinen Strom von Greenpeace Energy. Jetzt werde ich mich bei anderen Stromanbietern informieren und wenn mir einer geeigneter erscheint, evtl. auch wechseln. 

Für mich ist das genauso bedauerlich wie für Sie. Grennpeace hat mit seinen Kampagnen für den Umweltschutz viele Verbesserungen bewirkt, oder Verschlechterungen verhindert.
Aus diesem Grund wäre ich gerne Fördermitglied geblieben.
Unter diesen Umständen ist aber für mich das Thema Greenpeace abgehakt. Ich werden Greenpeace keinen Cent mehr spenden.

Ich bitte um eine schriftliche Bestätigung dieser Kündigung (e-Mail genügt). Wenn ich in den nächsten Tagen keine Bestätigung erhalten sollte, werde ich ein Einschreiben mit dem gleichen Wortlaut an Sie absenden.

Mit freundlichen Grüßen
Armin Weber


Meine Mail an das Greenpeace Magazin vom Mai 2005:
GPM3/05 Chemische Mitgift auf Seite 54

Sehr geehrte Greenpeace-Redaktion

Sie sind sich wohl nicht über die Konsequenzen im Klaren, wenn Sie sich für die neue Chemierichtlinie REACH einsetzen. 30000 Chemikalien (meines Wissens sind es ca. doppelt so viele) sollen noch einmal neu in Tierversuchen auf ihre Giftigkeit getestet werden. Das bedeutet für mehrere MILLIONEN Tiere unbeschreibliche Qualen! Bei einem Großteil dieser Substanzen ist bereits heute bekannt, daß ihre Verwendung eine große Gefahr für Mensch, Tier und/oder Umwelt darstellt.
Der Test ist auch noch aus anderen Gründen abzulehnen.
Da Tierversuchsergebnisse nur für die gleiche Spezies gewisse verwertbare Aussagekraft besitzen, könnte es tatsächlich passieren, daß heute als gefährlich eingestufte Substanzen mittels dieser neuen Tests an Tieren morgen möglicherweise als "sicher" befunden werden. Vertragen doch beispielsweise Schafe unbeschadet Arsen oder Cyanidsäure/Cyankali oder Meerschweinchen Strichnin, in Mengen, die wahrscheinlich eine mehrköpfige menschliche Familie schnellstens dahinraffen würde. 
Dieser Test dient für die Industrie als Alibi-Funktion und juristische Absicherung. Falls etwas passiert, werden damit Schadenersatzforderungen abgeblockt und die Zeche zahlen dann wieder die Steuerzahler und die Geschädigten selbst!
REACH ist eine sinnlose verabscheuungswürdige Tierquälerei, die uns Steuerzahler viel Millionen Euro kostet. Ich bin enttäuscht und schockiert, daß sich Greenpeace dafür einsetzt!

Mit freundlichen Grüßen
Armin Weber


Darauf habe ich folgende Antwort erhalten. Die Namen habe ich aus rechtlichen Gründen entfernt.

Lieber Armin Weber,

die Berichterstattung des Greenpeace Magazins hat bereits in einer früheren
Geschichte über Tierversuche reflektiert, was REACH für viele Tiere
bedeuten kann (siehe GPM 05/03). Gleichwohl liegt uns der Schutz der Umwelt
und der Verbraucher am Herzen und REACH bedeutet einen erheblichen
Fortschritt in der EU-Chemikalienpolitik, die bisher beide Auge zugedrückt
hat, wenn es um gefährliche Substanzen ging. Die Chemieindustrie, die
vehement gegen REACH schießt, hat inzwischen die Tierschützer als
potentielle Unterstützer entdeckt und setzt sich aus sehr durchsichtigen
Motiven für den Tierschutz ein. Soweit ich die Statements der
Tierschutzorganisationen verfolgt habe, ist den Verantwortlichen dort sehr
wohl bewußt, dass sie gegen Umwelt- und Verbraucherpolitik in Stellung
gebracht werden sollen - und dementsprechend besonnen fallen auch die
Kommentare aus.

Natürlich votiert das Greenpeace Magazin nicht für Tierquälerei, gleichwohl
sieht unsere Autorin
(Name entfernt) zurecht viele Vorteile in der kommenden
EU-Chemiegesetzgebung.

Beste Grüße
(Name entfernt)


An Frau
(Name entfernt) habe ich daraufhin folgende Antwort geschrieben, die unbeantwortet blieb:

Sehr geehrte Frau
(Name entfernt),

Ihrer Mail entnehme ich, dass Sie der Meinung sind, dass Tierversuche grausam sind, aber zum Wohle des Menschen vertretbar und notwendig.

Tierversuche sind nicht nur grausam, sie bergen für uns Menschen eine große Gefahr.

Das Problem ist , dass aus der isoliert betrachteten Reaktion eines tierischen Organismus nicht darauf geschlossen werden kann, dass der Mensch in gleicher Weise reagiert. Ob er das tut und in welchem Ausmaß von Übereinstimmung mit einem Tier die Rede sein kann, weiß man erst, wenn auch die Ergebnisse des menschlichen, gleichgearteten Experimentes zum Vergleich auf dem Tisch liegen, oder die durch Tierversuche zugelassene Medikamente beim Menschen angewendet werden. Die Wirkungs- und Verträglichkeitsunterschiede sind häufig so groß und die Wirkungen und Kompensationsfähigkeiten oft auch entgegengesetzt, dass die Übertragung von Tierexperimentwerten auf die menschliche Situation ein absolut unkalkulierbares Risiko darstellt.

Bis ein Medikament erforscht und zugelassen ist, dauert es oft 7 bis 10 Jahre oder noch länger. In dieser Zeit werden dafür unzählige, grausame Tierversuche durchgeführt.  
Viele Medikamente müssen aber schon kurz nach ihrer Zulassung wieder vom Markt genommen werden, weil sie nicht die erwartete Wirkung beim Menschen zeigen, schwere gesundheitliche Schäden hervorrufen oder sogar zum Tod führen.
Tierversuche sind aus diesen Gründen für den Menschen gefährlich und total sinnlos, außerdem ethisch und moralisch nicht vertretbar und somit strickt abzulehnen.

In Deutschland gibt es 215.000 Medikamentengeschädigte und 25.000 bis 30.000 Medikamententote pro Jahr. Diese Zahlen werden als gesichert angesehen.
Die Zahl der Medikamententoten kann aber als doppelt so hoch angenommen werden.
Durch Fehldiagnosen und der damit verbundenen Behandlung mit ungeeigneten Medikamenten, durch die falsche Dosierung und Anwendung von Medikamenten und anderen ähnlichen Gründen sterben viele Menschen, für deren Tod die diagnostizierte Krankheit verantwortlich gemacht wird. Die Dunkelziffer ist hier unvorstellbar groß!

Es gibt Möglichkeiten für die medizinischen Forschung die nicht nur als Ersatz für Tierversuche angesehen werden können, sondern deren Aussagekraft weit übertreffen. Diese erbringen genauere und verlässlichere Ergebnisse als Tierversuche und sind somit weniger gefährlich für uns Menschen.
Hierzu zählen zum Beispiel In-vitro-Studien (im Reagenzglas) mit Zellkulturen, Gewebeproben, Mikroorganismen usw. Auch mit menschlichen Zellkulturen (Hautzellen, Blutzellen, Nervenzellen).
Die Möglichkeiten der In-vitro-Methodik sind noch längst nicht ausgeschöpft.

An den Tierversuchen wird nur festgehalten, weil die Pharmaindustrie damit Schadenersatzansprüche von Geschädigten abblocken kann. Die Tierversuche sind gesetzlich vorgeschrieben und daran wird sich wahrscheinlich leider nichts in absehbarer Zeit ändern, weil die Verstrickung zwischen (Pharma-)Industrie und Politik sehr eng ist (Politiker als Aufsichtsräte oder als gut bezahlte “Berater“ in der Pharmaindustrie).
Beide Seiten leben und verdienen sehr gut mit dieser Tierquälerei!
Der Pharmaindustrie geht es nur um die stetige Steigerung von Umsatz und Gewinn, nicht um die Heilung von Menschen.
Würde die Pharmaindustrie wirklich Krankheiten heilen, wäre das Milliardengeschäft mit Medikamenten schnell zu Ende!

Frau
(Name entfernt), ich bitte Sie dringend, dass Sie sich in dieser Sache genauer informieren und nicht weiter mit Ihren unqualifizierten Äußerungen in Ihren Antwortschreiben die Arbeit von Tierschützern zunichte machen.
Diese Bitte richte ich auch an Frau
(Name entfernt), Ihrer Autorin von „Chemische Mitgift“ im GPM03/2005.

Auf meiner Homepage habe ich einiges zusammengetragen ( im Mai 2005 http://people.freenet.de/ArminWeber/  jetzt: http://www.homo-tyrannus.de).
Dort z.B. unter  „Wirkungsweisen bei Mensch und Tier“ werden Sie erkennen, dass die Erkenntnisse aus Tierversuchen nicht auf Menschen übertragen werden können.

Wenn Sie mich nicht als kompetent in dieser Sache betrachten, dann lesen Sie bitte auf der Internetseite der Vereinigung „Ärzte gegen Tierversuche e. V.“ ( http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/ )
unter „Allgemein“ -> die „Grundsatzerklärung“
unter „Allgemein“ -> „Vivisektion und Hexenverbrennung“
unter „Allgemein“ -> „Basisinformationen“
oder weitere Seiten der Vereinigung „Ärzte gegen Tierversuche e. V.“.

Dass Tierversuche grausam sind, aber zum Wohle des Menschen vertretbar und notwendig sind und dass sich die Verantwortlichen von Tierschutzorganisationen besonnen (eher befürworten) zum Thema REACH äußern , wie Sie mir in Ihrer Antwortmail geschrieben haben, sehe ich nicht so.
Das ist nur Ihre persönlich, subjektive Meinung. Das hoffe ich zumindest!

Ich bin seit vielen Jahren Fördermitglied bei Greenpeace und das Greenpeace Magazin-Abo habe ich schon von Anfang an (seit es dieses Abo gibt).

Wenn sich Greenpeace offiziell (nicht nur einzelne Mitarbeiter) für REACH einsetzt, das nichts weiter als eine sinnlose, gigantische Tierquälerei ist, dann sehe ich es mit meinem Gewissen nicht weiter vereinbar, dass ich so eine Organisation unterstütze.
In diesem Fall würde ich nicht nur meine Greenpeace-Förderung beenden, sonder auch das Greenpeace Magazin-Abo kündigen und das Magazin nur noch sporadisch kaufen.

Ich hoffe, dass sich Greenpeace nicht für diese Tierquälerei einsetzt und ich weiterhin mit gutem Gewissen Fördermitglied bleiben kann.

Mit freundlichen Grüßen
Armin Weber